Consenzum Impulse als PDF herunterladen

Umweltmanagement – zu groß für kleine Unternehmen?

Umweltmanagementsysteme (UMS) sind auf dem Vormarsch. Laut der ISO-Organisation gab es 2021 weltweit mit einem Zuwachs von 13% gegenüber dem Vorjahr an die 390.000 Unternehmen, die nach ISO 14001 zertifiziert waren. Auf Österreich entfielen dabei 1.406 Zertifikate und auf Deutschland 8.933 Zertifikate.

Ausschlaggebend für die Einführung eines UMS ist meist die Nachfrage oder die Anforderung von Seiten der Kunden. Hat ein Unternehmen ISO 14001 einmal eingeführt, lernt es schnell die Vorteile schätzen, wie verbessertes Abfallmanagement, Reduzierung von Gefahrstoffen und eine höhere Rechtssicherheit. Bereits bei der Einführung werden aber auch die Schattenseiten eines Managementsystems zu Tage gefördert. Vor allem sind dies der bürokratische Aufwand und der damit verbundene Zeitbedarf.

Aufgaben und Prozesse in der ISO 14001

Um ein UMS nach ISO 14001 zu betreiben, bedarf es einer Reihe von Prozessen und regelmäßiger Betreuung. Um es an dieser Stelle deutlich zu machen: Ich empfehle jedem Unternehmen, Umweltschutz durch Umweltmanagement zu betreiben. Zudem ist der Klimaschutz ein Teil des Umweltmanagements, da Aspekte wie die Emissionen von Klimagasen darin enthalten sind.

Ziel eines UMS ist es, die Einwirkungen auf die Umwelt (Boden, Wasser, Luft), die ein Unternehmen verursacht, einzudämmen und dadurch die schädlichen Umweltauswirkungen auf Mensch, Flora und Fauna zu minimieren.

Abb. 1: Prozesslandkarte Umweltmanagement (Quelle: CONSENZUM)

Die erste und wichtigste Aufgabe bei der Einführung eines UMS ist die Sammlung und Bewertung aller relevanten Umweltaspekte der Unternehmensaktivitäten. Um die Auswirkungen zu mildern, setzt sich das Unternehmen Ziele und erstellt Maßnahmen in einem Umweltprogramm. Diese Schritte sind die Kernprozesse (siehe Abb.1) eines jeden Umweltmanagementsystems. Führt ein Unternehmen diese Prozesse in einem vernünftigen Maß aus, verbessert sich die Umweltleistung, das Umweltrisiko wird geringer und auch die Umweltkosten z.B. für Energie, Abfall und Wasser sinken. Die übrigen Prozesse, die in der Prozesslandkarte (Abb.1) enthalten sind, werden benötigt, um das Managementsystem zu handhaben und den kontinuierlichen Verbesserungsprozess am Laufen zu halten.

Prozesse eines Kernsystems für kleine Unternehmen

Kleine Unternehmen verfügen häufig nicht über die Ressourcen, um ein vollständiges Managementsystem anzuwenden. Das sollte sie allerdings nicht hindern, aktiv Umwelt- und Klimaschutz im Unternehmen zu betreiben. Eine Möglichkeit besteht darin, nur die drei Kernprozesse eines UMS einzuführen, angereichert mit der Umweltpolitik, die eine Linie für die Mitarbeitenden vorgibt.

Abb. 2: Reduzierte Prozesslandkarte Umweltmanagement (Quelle: CONSENZUM)

Die reduzierte Prozesslandkarte in Abb. 2 enthält zusätzlich drei Prozesse zur Risikoeinschätzung, zur Notfallvorsorge und zur Rechtssicherheit. Diese sind Voraussetzungen für jede Unternehmensführung und unterliegen der Verantwortung der Geschäftsleitung. Durch Integration ins UMS können sie systematisiert und leichter verwaltet werden. Die restlichen Prozesse eines zertifizierten Systems entfallen. Verbesserten Umweltschutz können Unternehmen damit aber auf jeden Fall gewährleisten.

Umweltmanagement ist keinesfalls zu groß für kleine Unternehmen. Die Konzentration auf wesentliche Punkte eines UMS bringt mit geringem Aufwand maximalen Nutzen. Die CONSENZUM Managementberatung begleitet mittelständische Unternehmen bei der Einführung von Umweltmanagementsystemen und berät sie bei der Verbesserung von Umwelt- und Klimaschutz.

Zu unserem Leistungsangebot zum Thema Managementsysteme

Von: Dr. Rudi Eder

Veröffentlicht am: 27. Juni 2023

Die CONSENZUM IMPULSE erscheinen 10 Mal jährlich. Wenn Sie diese gerne per E-Mail beziehen möchten, freuen wir uns über Ihre Anmeldung.

Hier haben Sie die Möglichkeit, uns ein Feedback zu den CONSENZUM IMPULSEN zu geben.