Managementsysteme ohne Akkreditierung

Effizienz, Qualität, Nachhaltigkeit – viele Unternehmen wollen ihre Prozesse verbessern und Verantwortung zeigen. Doch nicht jeder Betrieb steigt sofort mit einem vollumfänglich akkreditierten System ein. Nicht-akkreditierte Managementsysteme können ein wertvoller erster Schritt sein. Was steckt dahinter? Was bringen sie? Und wo liegen ihre Grenzen?

Was sind nicht-akkreditierte Managementsysteme?

Ein nicht-akkreditiertes Managementsystem entspricht inhaltlich den anerkannten Standards wie ISO 9001 (QM), ISO 14001 (UM) oder ISO 50001 (EnM). Unternehmen bilden diese Normen in ihrem Managementsystem ab.

Die Zertifizierung kann, muss aber nicht durch einen Zertifizierer erfolgen, der offiziell von der DAkkS in Deutschland oder der Akkreditierung Austria zugelassen ist. Der Zertifizierungszyklus umfasst wie üblich drei Jahre und besteht aus der Zertifizierung, den Überwachungsaudits Ü1 und Ü2 sowie dem Re-Zertifizierungsaudit im Jahr 3. Das auditierte Unternehmen erhält nach bestandenem Erstaudit ein Zertifikat. Dieses kann als Nachweis für die Kunden dienen.

Nicht-akkreditierte Systeme sind oft flexibler, kostengünstiger und schneller umsetzbar und dadurch besonders für mittelständische Unternehmen ohne Verwaltungsapparat geeignet. Die folgende Abb.1 gibt einen Überblick über die wesentlichen Unterschiede von akkreditierten und nicht-akkreditierten Managementsystemen.

Abb. 1: Unterschiede der nicht-/akkreditierten Zertifizierung von Managementsystemen

 

Die Unterschiede liegen vor allem in der mangelnden Rechtsverbindlichkeit, z.B. bei EnFG (Energieeffizienzgesetz) und EDL-G (Energiedienstleistungsgesetz). Eine Anerkennung durch die Kunden sollte vorab mit diesen besprochen werden.

Die Qualität des Systems hängt hauptsächlich vom Unternehmen ab, welches das Managementsystem betreibt. Auditoren können durch die fehlenden stringenten Vorgaben der Akkreditierer mehr Spielraum haben, um die kontinuierliche Verbesserung der Managementsysteme zu unterstützen.

Wie kann die Qualität von nicht-akkreditierten Managementsystemen gesichert werden?

Auch ohne formale Akkreditierung lässt sich ein Managementsystem durch eine Reihe von Maßnahmen professionell und wirksam betreiben:

  • Interne Audits mit Checklisten, Berichten und Verbesserungsmaßnahmen
  • Einbindung erfahrener ISO-Berater zur Unterstützung bei Strukturierung, Dokumentation und Bewertung
  • Planung, Umsetzung, Kontrolle, Verbesserung – der klassische PDCA-Zyklus hilft bei der kontinuierlichen Optimierung
  • Vergleich mit Branchenstandards und Kundenanforderungen
  • Digitale Lösungen ermöglichen effiziente, ortsunabhängige Audits

Wie profitieren Unternehmen von einem nicht-akkreditierten Managementsystem?

Trotz begrenzter rechtlicher Wirkung bietet ein nicht-akkreditiertes System zahlreiche praktische Vorteile:

  • Unternehmen schaffen Strukturen oder erfüllen Kundenanforderungen
  • Interne Prozessklarheit, Verantwortungsstruktur und Zielorientierung
  • Geringere Zertifizierungskosten und weniger interner Dokumentationsaufwand
  • Nicht-akkreditierte Systeme sind oft der erste Schritt zu einem akkreditierten System

Nicht-akkreditierte Managementsysteme sind keine Ersatzlösung, aber eine wertvolle Alternative, wenn Unternehmen effizient starten wollen. Mit klarem Fokus, strukturierter Umsetzung und professioneller Qualitätssicherung können sie ein echter Gewinn sein – sowohl intern als auch als Vorbereitung auf die „große“ ISO-Zertifizierung.

Die CONSENZUM Managementberatung begleitet mittelständische Unternehmen bei der Einführung von Managementsystemen und berät sie bei der Verbesserung von Qualität, Umweltschutz und Klimaschutz.

 

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